Tipps, mit denen ab sofort ganz einfach Energie gespart werden kann
Das Thema Strompreis treibt uns gerade alle um. Die Verbraucherpreise steigen deutlich und die ersten erhöhten Abschlagsrechnungen für den Strom belasten unser Haushaltsbudget. Für uns alle lohnt sich ein sparsamer Umgang mit Strom und durch den verringerten Treibhausgas-Ausstoß tun wir sogar noch etwas fürs Klima. Sparen beginnt im Kopf. Wer ehrlich nachdenkt, spart am meisten. Wir möchten daher einen kleinen Überblick über effiziente Maßnahmen, die nicht viel Zeit kosten geben. In fast allen Haushaltsbereichen kann durch Verhaltensänderungen, Wartungsmaßnahmen oder dem Austausch von Geräten der Verbrauch reduziert werden. Am besten fängt man bei den Stromfressern an, also den Geräten, die relativ viel Energie verbrauchen. Zu den größten Stromfressern zählen zum Beispiel ältere Elektrogeräte und energieintensive Elektrogeräte im Dauerbetrieb wie Gefriertruhen und Kühlschränke. Rund die Hälfte des Stromverbrauchs im Haushalt entfällt auf diese großen Geräte. Pauschal gilt: Ist ein Gerät älter als zehn Jahre, lohnt es sich meistens, dieses zu ersetzen. Diese Maßnahme hat beim Stromverbrauch bereits die größte Wirkung. Für alle anderen Geräte kommen hier unsere Tipps, mit denen ab sofort ganz einfach Energie gespart werden kann.
Stromfresser Kühlschrank
Wann haben Sie Ihren Kühlschrank das letzte Mal abgetaut oder die Temperatur überprüft? Das regelmäßige Abtauen des Kühlschranks hilft, den Energieverbrauch zu senken. Wenn sich an der Kühlschrankwand eine Eisschicht gebildet hat, muss mehr Energie zum Kühlen aufgewendet werden. Bereits eine dünne Eisschicht von 5 Millimetern im Gefrierfach erhöht den Stromverbrauch eines Kühlschranks um circa 30 Prozent. Das macht bei einem Gerät der besten Energieeffizienzklasse bereits rund 8 Euro im Jahr aus.
Und natürlich hilft es auch, die Temperatur des Kühlschranks sinnvoll einzustellen. Die meisten Speisen müssen nicht bei weniger als 7 Grad gekühlt werden und im Gefrierfach reichen minus 18 Grad völlig aus. Wer will, kann aus dem Energiesenken im Kühlschrank auch eine kleine Wissenschaft machen und neben dem Beachten eines möglichst freien Aufstellortes, dem Prüfen der Dichtungen, einer möglichst vollen Beladung und dem optimalen Einräumen auch noch viele weitere kleine Parameter optimieren. Die Energiebilanz wird es danken.
Stromfresser Waschmaschine
Eigentlich wissen wir ja theoretisch was zu tun ist – nur sind wir alle oft zu bequem. Hier die Maschine halb leer laufen lassen und dort mit den voreingestellten 40 Grad waschen, sonst müsste ja nochmal extra geklickt werden. Daher gilt es hier den inneren kleinen Schweinehund zu überwinden. Läuft die Maschine zweimal halb voll, dann kostet das bis zu 170 Prozent des Stroms bei einmaliger voller Befüllung. Daher lieber etwas Wäsche sammeln und die Waschmaschine so voll wie möglich beladen. Wer sparen will, nutzt möglichst oft ein Eco-Programm, das kostet zwar mehr Zeit, aber weniger Energie. Und zu guter Letzt, 30 °C reichen bei normal verschmutzter Kleidung meistens völlig aus. Das hat auch den schönen Nebeneffekt, dass die Kleidung länger hält.
Stromfresser Computer, Fernseher und Co
Ein Großteil des Stromverbrauchs in einem deutschen Durchschnittshaushalt geht auf das Konto von Computer, Fernseher und Co zurück. Und zwar im Schnitt stolze 28 Prozent des gesamten Stromverbrauchs.
Computer mit hoher Rechenleistung verbrauchen natürlich mehr Strom, als solche mit weniger Rechenleistung. Einen Anhaltspunkt für den Stromverbrauch durch den Computer gibt die Leistungsaufnahme des Netzteils. So saugt das Netzteil eines High-End-Gaming-Computers durchschnittlich stolze 300 bis 450 Watt. Das sind bei durchschnittlich 3,5 Stunden Gaming pro Tag, über 1 kWh Energie am Tag, also etwas über 380 kWh im Jahr – das reicht ebenfalls, um rund 500 mal die Wäsche zu waschen. Der Verbrauch eines einfachen PCs liegt deutlich darunter und bewegt sich eher zwischen 30 und 150 Watt. Notebooks sind in der Regel sparsamer als PCs. Tablets verbrauchen noch weniger Strom. Am wenigsten Strom verbraucht unter dem Strich das Smartphone. Daher am besten mit dem Smartphone surfen.
Heimliche Stromfresser identifizieren
Brennt bei Ihrem Fernseher oder der Stereoanlage immer ein Licht? Dann ist das eindeutig und ein einfaches Stecker ziehen beendet das sinnlose verbrauchen von Energie. Schwieriger wird es schon bei Geräten wie Wasserkocher und Mikrowelle. Denn eine Menge Geräte verbrauchen unbemerkt Strom, obwohl sie nicht in Betrieb sind. Diese gilt es zu identifizieren und auszustecken. Die gründlichste Methode ist das Messen des Stromverbrauchs ausgeschalteter Geräte. Ist kein Messgerät zur Hand, dann kann das Tasten am Netzteil einen Hinweis geben. Ist dieses warm, so zieht es trotz Ausschaltung Strom. Das ist oft bei Lampen und Bürogeräten der Fall. Ein Profi-Tipp: In vielen Energieberatungsstellen der Verbraucherzentralen können Strommessgeräte kostenlos ausgeliehen werden.
Hängen bei Ihnen Ladekabel eigentlich immer an der Steckdose? In jedem Fall lohnt es sich, diese zu ziehen, sonst wird die ganze Zeit Strom verbraucht. Das Umweltbundesamt schätzt im Übrigen, dass der Standby-Betrieb von Geräten jährlich deutschlandweit Stromkosten in Höhe von etwa 3,3 Milliarden Euro verursacht.
Es könnten also in einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt rund 115 Euro Stromkosten eingespart und damit 170 kg CO2 vermieden werden, wenn elektrische Geräte richtig ausgeschaltet werden, statt sie nur in den Ruhemodus zu versetzen.
Was kann noch getan werden?
Diese Liste lässt sich für viele Geräte beinahe endlos fortsetzen. Wir wollen hier allerdings keinen vollständigen Überblick geben, sondern zum Nachdenken über das eigene Handeln anregen. Es bieten sich eine Menge Einsparmöglichkeiten an, nur muss man das auch aktiv wollen und umsetzen. Eine lange Zeit war Energie selbstverständlich, billig und in unbegrenzter Menge verfügbar. Wir müssen gerade erleben, dass dem nicht immer so ist. Nachdenken und alte, bequeme Verhaltensmuster aufbrechen ist leider mit das Einzige, das hier langfristig hilft.