Letztes Jahr sind die Weihnachtsfeiertage mit der ganzen Familie buchstäblich ins Wasser gefallen. Umsomehr freuen sich alle dank impfungen und Tests in diesem Jahr wieder etwas schöner Feiern zu können. So wird das Festtagsessen geplant, die Geschenke besorgt, das ganze Haus liebevoll dekoriert und auch der Garten erstrahlt im Lichterglanz. Aber mancher denkt sich, so wirklich nachhaltig ist das nicht und fragt sich – ist Weihnachten CO2-Frei machbar?
Unser CO2-Verbrauch steigt über die Feiertage beträchtlich, im durchschnitt sind es pro Person in Deutschland 338 Kilogramm CO2 die zu den Feiertagen extra anfallen. Das ist aber nicht alles – über die Adventszeit kommen bei einigen dank Feiertagen in der Sonne, Dekoration und Lichterketten nochmals bis zu zwei Tonnen CO2 im Verlauf der gesamten Weihnachtssaison zusammen. Als in Allem führt das dazu, dass unsere Emissionen über die Feiertage bis zu fast unglaublichen zu 20 Prozent unseres durchschnittlichen CO2-Fußabdrucks von 9,7 Tonnen pro Jahr ausmachen. Klar ist, das es ein CO2-freies Weihnachtsfest so nicht gibt – allerdings ist es möglich ordentlich einzusparen.
Bei den Geschenken fängt es an
Mit selbst gebastelten wollen wir hier gar nicht anfangen, auch wenn sich alle angeblich darüber mehr freuen. Und gar nichts schenken – ja, der Gedanke ist schön aber in der Realität spätestens wenn jüngere Kinder im Spiel sind realitätsfern. Also um den Geschenkekauf zu Weihnachten kommen wir alle kaum herum. Die Meisten von uns shoppe Ihre Präsente mittlerweile ganz bequem online. Auch beim Onlineshopping ist es möglich auf Nachhaltigkeit zu achten. Grundsätzlich also lieber aus Europa bestellen, statt der billigware mit einem langen Transportweg. Sogar der kleine Laden um die Ecke bietet mittlerweile schöne Geschenke im Versandhandel und das sogar Regional. Wenn schon im Internet bei grösseren Anbietern bestellt wird, dann sollte zumindest darauf geachtet werden möglichst viel auf einmal zu Bestellen um extra Transportwege zu sparen.
Auch auf die Verpackung kommt es an. Das auspacken eines liebevoll in Papier gewickelten Geschenks macht uns allen einfach Freude. Es muss ja nicht immer das beschichtete golden funkelnde Papier sein – auch wenn es schön ist. Mittlerweile gibt es nachhaltige Alternativen und wer Sparfuchs ist, der packt sowieso seit jeher in Zeitungspapier. Unser PROTIP für Bastler: Einen Kanister feinstes Bio-Olivenöl in übers Jahr gesammelte Gläser umfüllen und mit selbst gestalteten Etiketten aus dem Büro individuell schmücken. Leckerer und nachhaltig!
Der Festtagsbraten?
Recht einfach in Punkto Nachhaltigkeit haben es hier die Veganer und Vegetarier unter uns. Nur, der Festtagsbraten gehört für viele einfach traditionell dazu. Unser typisch deutsches Weihnachtsessen, die gebratene Gans mit Kartoffelklößen und Rotkohl hat einen Treibhausgas-Fußabdruck von etwa 7,3 Kilogramm CO2-Äquivalent. Es kommt bei Lebensmitteln allerdings stark auf den Transportweg, die Haltungsform und den Verarbeitungsgrad an. So hat beispielsweise Rotkohl im Glas einen Treibhausgas-Fußabdruck von 0,7 Kilogramm CO2-Äquivalent während frischer Rotkohl nur auf 0,2 kg kommt. Rotkohl hat, wie Karotten oder Pastinaken seine Saison im Winter, und lässt sich prima lokal und Bio kaufen. Kommen wir zur Hauptspeise – wenn es schon die Gans sein muss – muss diese ja nicht möglichst aus der gerade günstigsten Billigkettentiefkühltruhe besorgt werden. Nein – tatsächlich bieten ganz regional Biobauern am nächsten Markt auch schmackhafte Braten an. Die Tiere hatten dann zumindest artgerechtere Lebensbedingungen und somit hat man nicht nur in Punkto CO2-Fußabdruck ein besseres Gewissen. Außerdem ist es nicht nötig eine Unmengen an Lebensmitteln zu kaufen, die doch nur übrig bleiben und in der Mülltonne landen. Weggeworfene Lebensmittel haben die schlechteste CO2-Bilanz. Eine bessere Planung hilft und ein Resteessen nach den Feiertagen spart nicht nur Müll sondern auch Arbeit. Guten Appetit!
Die Dekoration
Der Braten ist Besorgt und alle Geschenke warten schön verpackt und versteckt auf das Fest – müssen nur noch Haus und Garten schön dekoriert werden. Schließlich ist das Auge mit!
Viele haben spätestens zum ersten Advent alle Geschütze im Garten aufgefahren und alles glitzert und erstrahlt im glanz zahlloser Lichterketten. Bei der Beleuchtung lässt sich in Punkto Co2-einsparung am meisten erreichen. Hier gilt – weniger ist mehr! Wenn es schon im festlichen Glanz strahlen soll, dann mit energiesparenden LED LIchtern. Wenn diese jetzt auch nicht die ganze Nacht über brennen, sondern nur in den Morgen und Abendstunden, dann ist schon viel Energie und damit auch CO2 gespart. Echten CO2-Sparer sind natürlich in Sachen Strom schon längst beim Ökostromanbieter ihres Vertrauens.
Mit Naturmaterialien und Pflanzen statt Plastiknippes lässt sich übrigens auch prima im Haus dekorieren – so kommt eine Weihnachtliche Stimmung ganz ohne CO2 in die Wohnung.
Ein zertifiziert, ökologisch angebauter Weihnachtsbaum, am besten aus der Region ist ebenfalls nicht unmöglich zu besorgen. Die Zahl der Verkaufsstellen mit Weihnachtsbäumen aus ökologischer Waldwirtschaft ist von unter 100 im Jahr 2015 auf aktuell 868 gestiegen, Tendenz steigend. Eine Liste mit deutschlandweit allen Verkaufsplätzen gibt es beispielsweise bei Robin Wood.
Also auf geht´s und einem nachhaltigen Fest steht nichts mehr im Weg!